Gemeinsamer Brief zum Corona-Virus
Die Wohnungsunternehmen im Ennepe-Ruhr-Kreis haben einen gemeinsamen Brief zum Corona-Virus verfaßt.

Liebe Mieterinnen und Mieter,
unser Alltag wird in den vergangenen Wochen vor allem von einem Thema beherrscht: der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus. Es ist sicher nicht übertrieben zu sagen, dass wir eine Situation wie diese bisher in der Bundesrepublik noch nicht erlebt haben. Schwere Krisen waren immer weit weg und haben uns – wenn überhaupt – nur am Rande betroffen. Das ist jetzt anders. Als Arbeitsgemeinschaft der Wohnungsunternehmen im Ennepe-Ruhr-Kreis – zu der auch Ihr Vermieter zählt - fühlen wir uns mitverantwortlich für das Zusammenleben in unseren Städten – gerade auch in dieser Ausnahmesituation!
Inzwischen haben wir den persönlichen Kontakt mit Ihnen als unsere Kunden auf ein Minimum reduziert, Spielplätze in den Siedlungen dürfen nicht mehr genutzt werden. Warum? Einige denken sicher: total übertrieben! Sogar von „Abschottung“ der einzelnen Wohnungsunternehmen ist in sozialen Netzwerken die Rede. Nein, das ist es nicht
Alle Maßnahmen haben nur ein Ziel: Die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Es geht nicht darum, allein unsere Mitarbeiter zu schützen, sondern uns alle.
Warum ist das so wichtig? Dazu ein paar Zahlen: Deutschland ist vergleichsweise gut mit Krankenhäusern und Intensivbetten ausgestattet. Allerdings sind durchschnittlich rund 80 Prozent der Intensivbetten permanent durch Kranke belegt, also bleiben 20 Prozent übrig für alle, die wegen des Corona-Virus eine intensive medizinische Betreuung brauchen. Das heißt: Wir dürfen nicht alle auf einmal krank werden, um Ärztinnen, Pfleger und unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten.
Geschlossene Kundencenter, Spielplätze und Geschäfte sind dazu schlichtweg nötig!
Und jeder Einzelne von uns kann und muss noch mehr tun: Passen Sie bitte auf sich und Ihre Nachbarn auf. Sorgen Sie sich um einander, gehen Sie für ältere oder kranke Mitbewohner einkaufen. Vermeiden Sie aber bitte gleichzeitig engeren Kontakt, verzichten Sie auf Partys oder Plaudereien im Hausflur.
Diese Bitte basiert auf den Erkenntnissen angesehener Experten in unserem Land. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts1 , warnt: "Versammeln Sie sich nicht, bleiben Sie zuhause, halten Sie die Hygieneregeln ein. Kümmern Sie sich um Ihre Nachbarn, wenn diese Hilfe brauchen. Schützen Sie alte und chronisch kranke Menschen vor der Ansteckung. Wenn wir das nicht nachhaltig schaffen, ist es möglich, dass wir in zwei bis drei Monaten bis zu zehn Millionen Infizierte haben." (Pressekonferenz 18.3.2020)
Das liegt daran, dass das Corona-Virus hoch ansteckend ist: Man geht davon aus, dass jeder Infizierte durchschnittlich drei weitere Menschen ansteckt. Diese stecken auch wieder jeweils drei an und so weiter: Bitte, seien Sie solidarisch und halten Sie sich an die empfohlenen Regeln! Nur, wenn wir alle mitmachen, können wir die Ausbreitung verlangsamen und möglichst bald wieder in unseren „normalen“ und ungetrübten Alltag zurückkehren.
Bleiben Sie gesund!
Ihre Wohnungsunternehmen
1 Das Robert Koch-Institut ist eine selbstständige deutsche Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten. Als Einrichtung der öffentlichen Gesundheitspflege hat es die Gesundheit der Gesamtbevölkerung im Blick und ist eine zentrale Forschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland.